Damals wie heute: WENN AUS SCHRECKEN SCHÖNES WIRD
Im Holzner wird seit 112 Jahren Geschichte erlebt und geschrieben. Und durch alle Höhen und Tiefen, durch alle Blütezeiten und Krisen hindurch wächst es und wird zunehmend zu dem, was es liebenswert und besonders macht: Ein Ort der Freude und des Atemholens für alle Generationen, damals wie heute. Lesen Sie diesmal, wie aus schrecklichen Überbleibseln aus dem Krieg Schönes entstand.
Militär und Truppen waren abgezogen und landauf landab waren die Spuren des Kriegs noch allzu gut sichtbar. Das Hotel hatte in den letzten Jahren des Kriegs als Stützpunkt eines Flakregiments der deutschen Wehrmacht gedient. Auf der Hofer Broat, der großen Wiese unterhalb des Hotels, waren Flakgeschütze positioniert, mit denen man Flieger vom Himmel holen wollte, die das nahe und gut sichtbare Bozen anflogen. Und nun waren sie weg, die Soldaten, und auf der Wiese stand noch das ein oder andere demontierte Flakgeschütz herum, rundum lagen die großen Patronen verstreut. Das ließen sich der ein oder andere findige Rittner nicht zweimal sagen und Stück für Stück, bei Nacht und Nebel, verschwanden die Überbleibsel des Kriegs von der Hofer Broat.
Ein besonders gewitzter Kerl, der am ganzen Ritten bekannt, wenn nicht gar berüchtigt war, konnte besonders viele Stücke ergattern, die dann zusammengeschweißt und verformt neuen Bestimmungen zugeführt wurden. Nur, was sollte er mit diesen großen Patronen, von denen er nun mehrere daheim in seiner Werkstatt herumkugeln hatte, anfangen? Sie waren noch intakt und manchmal war ihm nicht geheuer, dass er neben scharfer Munition werkelte und beim Schweißen Funken sprühte.
Also ging er eines Tages zu seinem alten Bekannten, Wilhelm Holzner, der erst kürzlich aus Berlin zurückgekehrt war. Als Ingenieur würde dieser sicher eine Idee haben, was man mit dem vermaledeiten Zeug machen könnte. Und das hatte er auch. Er plante ein Freibad für Oberbozen, unterhalb des Hotelgrundes, der Allgemeinheit zugänglich. Als die Grabungen begonnen hatten, merkte man, dass genau an dem Ort, an dem das Schwimmbad geplant war, der felsige Grund, durchsetzt von rotem Quarzporphyr, die Arbeiten erschwerte. Da kam das Pulver aus den Patronen gerade recht und kam für Sprengungen zum Einsatz. Das Oberbozner Freibad gibt es noch heute und ist mit der atemberaubenden Aussicht auf die Dolomiten eines der Schönsten weit und breit.
Die leeren Patronenhülsen indes nahm der geschickte Handwerker wieder an sich und schuf aus ihnen etwas, das ihrem ursprünglichen Zweck spottete: Er formte daraus blumenbesetzte, ornamentale Vasen, Behältnisse für farbenfrohe Bouquets, für Rosen, Nelken und duftenden Flieder. Dann verkaufte er sie seinem Ingenieursfreund Wilhelm, zum Freundschaftspreis versteht sich, und heute kann man sie im Speisesaal des Hotels bewundern als Zeugen dafür, dass sogar aus Schrecken irgendwann Schönes entstehen kann.
Ein besonders gewitzter Kerl, der am ganzen Ritten bekannt, wenn nicht gar berüchtigt war, konnte besonders viele Stücke ergattern, die dann zusammengeschweißt und verformt neuen Bestimmungen zugeführt wurden. Nur, was sollte er mit diesen großen Patronen, von denen er nun mehrere daheim in seiner Werkstatt herumkugeln hatte, anfangen? Sie waren noch intakt und manchmal war ihm nicht geheuer, dass er neben scharfer Munition werkelte und beim Schweißen Funken sprühte.
Also ging er eines Tages zu seinem alten Bekannten, Wilhelm Holzner, der erst kürzlich aus Berlin zurückgekehrt war. Als Ingenieur würde dieser sicher eine Idee haben, was man mit dem vermaledeiten Zeug machen könnte. Und das hatte er auch. Er plante ein Freibad für Oberbozen, unterhalb des Hotelgrundes, der Allgemeinheit zugänglich. Als die Grabungen begonnen hatten, merkte man, dass genau an dem Ort, an dem das Schwimmbad geplant war, der felsige Grund, durchsetzt von rotem Quarzporphyr, die Arbeiten erschwerte. Da kam das Pulver aus den Patronen gerade recht und kam für Sprengungen zum Einsatz. Das Oberbozner Freibad gibt es noch heute und ist mit der atemberaubenden Aussicht auf die Dolomiten eines der Schönsten weit und breit.
Die leeren Patronenhülsen indes nahm der geschickte Handwerker wieder an sich und schuf aus ihnen etwas, das ihrem ursprünglichen Zweck spottete: Er formte daraus blumenbesetzte, ornamentale Vasen, Behältnisse für farbenfrohe Bouquets, für Rosen, Nelken und duftenden Flieder. Dann verkaufte er sie seinem Ingenieursfreund Wilhelm, zum Freundschaftspreis versteht sich, und heute kann man sie im Speisesaal des Hotels bewundern als Zeugen dafür, dass sogar aus Schrecken irgendwann Schönes entstehen kann.