Damals wie heute: …DAMIT DIE LEUTE NICHT WISSEN, WAS WIR HABEN.
Im Holzner wird seit 112 Jahren Geschichte erlebt und geschrieben. Und durch alle Höhen und Tiefen, durch alle Blütezeiten und Krisen hindurch wächst es und wird zunehmend zu dem, was es liebenswert und besonders macht: Ein Ort der Freude und des Atemholens für alle Generationen, damals wie heute. Lesen Sie diesmal, wie Hans und Mizi Holzner am Ende des Ersten Weltkriegs über die Runden kamen.
Hans Holzner wurde 1915 bei der Ausdehnung auf die Jahrgänge 1865 bis 1900 bereits 44-jährig einberufen. Er sollte bis April1919 auf seinem Posten als Verpflegsoffizier in einem Lager in Mitterndorf an der Fischa bleiben. Etwa 20 Briefe aus diesen Jahren zwischen ihm und seiner Frau Mizi sind uns erhalten geblieben. Zu Ende des Krieges hin liest man zunehmend Resignation und Verzweiflung aus ihnen heraus.
So schreibt Hans im Juli 1918: „Meine liebste Mizi! Ist es nicht unsäglich traurig für die Menschheit, anstatt im friedlichen Wettbewerb, die Kultur der Völker und den gegenseitigen Verkehr zu heben, sich so zu zerfleischen und die Blüte der Menschheit hinzuopfern. Das Traurige ist, dass man sein eigenes, in langer mühseliger Arbeit erworbenes Vermögen dahinschwinden sieht und ohnmächtig zusehen muss, dass alles zu Grunde gehen muss, dass das eigene Volk von Wucherern ausgesaugt wird, die sich in unverschämter Weise bereichern, während viele von uns ihr Vermögen einbüßen. Unsere alte Tiroler Treue ist uns schlecht belohnt worden. Nun genug davon.
Wir haben noch einige Hektoliter Wein, sowie eine Anzahl Flaschen leichterer Sorte; wir haben dies alles in Erwartung eines Friedensschlusses immer und immer wieder aufbewahrt. Unsere Hoffnungen sind aber immer getäuscht worden und ich glaube, dass der Wein auf die Dauer nicht besser wird. Unsererseits könnten wir denselben jedenfalls gut verkaufen und dadurch doch wieder eine Einnahme erzielen, die uns wieder über eine Zeit hinweghilft. Natürlich möchte ich den Wein nicht billig verkaufen, nicht nach Bozen, sondern unter der Hand fallweise gegen Bezahlung, ohne Gebinde. Das Fass müsste der Käufer beistellen und den Wein selbst mit dem Wagen wegführen. Lasse aber niemand direkt in den Keller gehen, damit die Leute nicht wissen, was wir haben. Wir verkaufen nur an vertrauenswürdige Personen. Solltest du darüber Bedenken haben, dann warte ab, bis ich nach Hause komme. Nun will ich heute schließen, sei viel tausend mal geküsst von Deinem Dich treu liebenden Hans.“
Noch im selben Jahr endete der Erste Weltkrieg, der treuliebende Hans konnte im April 1919 zu seiner Familie auf den Ritten zurückkehren. Und nur ein Jahr später konnten Hans und Mizi wieder Gäste im Holzner begrüßen. Sie führten das Haus durch die unerwartete Blüte der 20er Jahre und sahen ihren beiden Buben mit Freude und Stolz beim Wachsen zu.
So schreibt Hans im Juli 1918: „Meine liebste Mizi! Ist es nicht unsäglich traurig für die Menschheit, anstatt im friedlichen Wettbewerb, die Kultur der Völker und den gegenseitigen Verkehr zu heben, sich so zu zerfleischen und die Blüte der Menschheit hinzuopfern. Das Traurige ist, dass man sein eigenes, in langer mühseliger Arbeit erworbenes Vermögen dahinschwinden sieht und ohnmächtig zusehen muss, dass alles zu Grunde gehen muss, dass das eigene Volk von Wucherern ausgesaugt wird, die sich in unverschämter Weise bereichern, während viele von uns ihr Vermögen einbüßen. Unsere alte Tiroler Treue ist uns schlecht belohnt worden. Nun genug davon.
Wir haben noch einige Hektoliter Wein, sowie eine Anzahl Flaschen leichterer Sorte; wir haben dies alles in Erwartung eines Friedensschlusses immer und immer wieder aufbewahrt. Unsere Hoffnungen sind aber immer getäuscht worden und ich glaube, dass der Wein auf die Dauer nicht besser wird. Unsererseits könnten wir denselben jedenfalls gut verkaufen und dadurch doch wieder eine Einnahme erzielen, die uns wieder über eine Zeit hinweghilft. Natürlich möchte ich den Wein nicht billig verkaufen, nicht nach Bozen, sondern unter der Hand fallweise gegen Bezahlung, ohne Gebinde. Das Fass müsste der Käufer beistellen und den Wein selbst mit dem Wagen wegführen. Lasse aber niemand direkt in den Keller gehen, damit die Leute nicht wissen, was wir haben. Wir verkaufen nur an vertrauenswürdige Personen. Solltest du darüber Bedenken haben, dann warte ab, bis ich nach Hause komme. Nun will ich heute schließen, sei viel tausend mal geküsst von Deinem Dich treu liebenden Hans.“
Noch im selben Jahr endete der Erste Weltkrieg, der treuliebende Hans konnte im April 1919 zu seiner Familie auf den Ritten zurückkehren. Und nur ein Jahr später konnten Hans und Mizi wieder Gäste im Holzner begrüßen. Sie führten das Haus durch die unerwartete Blüte der 20er Jahre und sahen ihren beiden Buben mit Freude und Stolz beim Wachsen zu.